Baden bei Wien

Österreich

In der römischen Zeit als Aquae bekannt, wurde die Kur in Baden als Kombination aus Medizin und Unterhaltung entwickelt. Ab 1792 begann Baden durch die Herrschaft von Kaiser Franz II. / I. und der Bezeichnung als offizielle Kaiserliche Sommerresidenz in ein goldenes Zeitalter einzutreten, aus dem der international berühmte Kurort des 19. Jahrhunderts entstand. Renommierte Architekten wie Louis Montoyer, Charles Moreau und Joseph Kornhäusel prägten das Stadtbild. Der Kurpark, die Stadtmitte mit Kaisersitz und Rathaus, die Biedermeierbäder und das Grand Hotel Sauerhof zeugen von dieser Zeit.

Die idyllische Landschaft des Helenentals zieht bis heute unzählige Besucher an. Ludwig van Beethoven verbrachte viele Sommer in Baden und komponierte zahlreiche Werke, darunter seine Sinfonie Nr. 9, während Clemens Lothar Wenzel Fürst Metternich zusammen mit Kaiser Franz den Wiener Kongress zur Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen im Palais Attems (dem heutigen Café Central) plante.

Der Kaiser und seine Brüder errichteten Sommerresidenzen im Kurort. Bis zum Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie war die Dynastie der Habsburger ein prägendes Element in Baden. Die Einbeziehung der Stadt in das Schienennetz im Jahr 1840 verkürzte die Fahrzeit von Wien auf unter eine Stunde. Hochadel, Finanzaristokratie, hochrangige Beamte und das Militär gaben Baden jeden Sommer das urbane Flair einer Metropole. Ab 1885 bildeten die Villen dieser Gäste zusammen mit charakteristischen Kurortgebäuden wie Versammlungsräumen, Hotels und dem Theatern ein außergewöhnliches städtisches Ensemble. Der Boom der Vorkriegszeit setzte sich bis zur Weltwirtschaftskrise von 1929 fort. Das Thermalbad, die Trinkhalle und die Krupka-Erholungsanlage des Kurparks mit dem Beethoven-Tempel sind ein wichtiger Beitrag für Badens bedeutenden Beitrag als einer der Great Spas of Europe.